Totmannschalter
Ein Warnsystem macht das Leben von Arbeitnehmern und Privatpersonen sicherer
Es gibt eine Vielzahl von Situationen im Leben, in denen Risikofaktoren eine große Rolle spielen. Das gilt sowohl für den privaten Bereich als auch für den Arbeitsalltag. Insbesondere Menschen, die oftmals in Alleinarbeit außerhalb der Hör- und Sichtweite von Kolleginnen und Kollegen konfrontiert sind, setzen sich je nach Arbeitsumfeld lebensbedrohlichen Risiken aus. So können beispielsweise Stürze, Stromschläge oder plötzliche gesundheitliche Probleme auftreten, die nicht sofort von anderen bemerkt werden. In solchen Momenten zählt jede Sekunde und das schnelle Eintreffen der richtigen Helfer vor Ort kann Leben retten. Eine Totmannschaltung wird dann schnell zum mobilen Lebensretter.
Was genau ist ein Totmannschalter?
Wer einen sogenannten Totmannschalter dabei hat, kann sich beim Arbeiten und im Alltag jederzeit sicher fühlen. Hierbei handelt es sich um ein meist kleines und mobiles Gerät, welches auf Bewegungslosigkeit, eine waagerechte Körperlage und andere mechanische Reize reagiert. Das System prüft, ob ein Mensch nach einem Unfall handlungsfähig ist (Lagealarm). Sollte dies nicht der Fall sein, wird automatisch ein Notsignal ausgelöst, welches unter anderem den Standort der betroffenen Person an den nächsten Notdienst weiterleitet. So kann bei Arbeits- oder Unfällen daheim schnell adäquate Hilfe geleistet werden.
Ist die Totmannschaltung am Einzelarbeitsplatz gesetzlich vorgeschrieben?
Eine Totmannschaltung ist an vielen gefährlichen Alleinarbeitsplätzen ein fester Bestandteil der Arbeitssicherheit und wird gesetzlich oder versicherungsrechtlich vorgegeben. §5 des Arbeitsschutzgesetzes besagt, dass Arbeitgeber(-innen) dazu verpflichtet sind, die passenden Personenschutzmaßnahmen zu ergreifen, um den Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin vor Schäden am Arbeitsplatz zu bewahren. Zu diesen Maßnahmen gehört auch die Gefährdungsbeurteilungen von Alleinarbeitsplätzen und eine entsprechende Ausstattung mit Personen-Notsignal-Anlagen (PNA) wie beispielsweise einem Totmanngerät. Es gibt verschiedene Arten von Totmannmeldern, die in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommen.
Einsatz von Totmannschaltern beim Katastrophen- und Personenschutz
Zu diesem Arbeitsfeld gehören wichtige Arbeitgeber wie beispielsweise die Polizei, die Feuerwehr, der THW oder militärische Einrichtungen. Damit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei den damit verbundenen zum Teil sehr gefährlichen Tätigkeiten optimal geschützt sind, werden sie meist mit einem Totmannschalter mit Funk ausgestattet. Im Falle einer Notlage, in der die Betroffenen nicht mehr dazu in der Lage sind, sich eigenständig in Sicherheit zu bringen, kann das Funksignal der Totmannschaltung in kürzester Zeit Leben retten. Das gilt beispielsweise für schwere Verletzungen oder Bewusstlosigkeit von Feuerwehrmännern und -frauen in brennenden Gebäuden. Einige Modelle lösen zusätzlich akustische Signale aus, damit die betroffene Person auch bei schlechten Sichtverhältnissen schnell gefunden werden kann.
Der Einsatz von Totmanngeräten auf Baustellen
Wer auf einer Baustelle arbeitet, setzt sich lebensbedrohlichen Risiken aus. In baufälligen Gebäuden, bei Abrissaktionen oder auch beim Bau neuer Häuser können jederzeit schwere Gegenstände herunterfallen oder Wände einstürzen. Auch die Arbeit an gefährlichen Maschinen und mit Baufahrzeugen kann gesundheitliche Risiken bergen. An Einzelarbeitsplätzen in diesem Bereich gibt es spezielle Totmannschalter für Personen, die keine Hand freihaben, um in Notsituationen außerhalb der Sicht- und Hörweite selbstständig einen Alarm auszulösen. Diese werden beispielsweise am Gürtel befestigt und reagieren auf Neigungen. Gerät der Träger in eine waagerechte Position, wird automatisch ein Signalton abgegeben. Sollte der Betroffene sich nicht wieder aufrichten können, folgt die sofortige Alarmierung der Leitstelle.
Die Verwendung einer Totmannschaltung im privaten Umfeld
Nicht nur im beruflichen Umfeld werden Totmannmelder mit Funk genutzt. Auch privat greifen Menschen auf diese Technologie zurück, um sich selbst oder ältere und durch Krankheit vorbelastete Familienmitglieder zu schützen. Viele Geräte mit Totmannschaltung haben die Option, mit Hilfe von SIM-Karten zusätzlich zu Rettungsstellen auch ein Notsignal an zuvor eingestellte Personen im direkten Umfeld senden, damit diese bei Unfällen sofort reagieren können.